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Autozulieferer in Not! In einem Betrieb im Osten ist die Situation dramatisch

Ein Zulieferer im Osten kämpft ums Überleben. Elektromobilität und steigende Kosten bringen den Betrieb in Gardelegen in Bedrängnis.

© picture alliance/dpa - Anna Ross

Automobil-Zulieferer in Not

Der Wittener Automobil-Zulieferer Gallade scheint kurz vor dem Aus zu stehen.

Viele Autozulieferer kämpfen derzeit ums Überleben. Besonders im Osten der Republik zeigt sich, wie dramatisch die Lage ist. Die Umstellung auf Elektromobilität, steigende Strompreise und aufwendige Bürokratie setzen den Betrieben dort massiv zu. Ein Beispiel, das den Wandel der Branche wie unter einem Brennglas zeigt, liegt in Gardelegen.

Das Unternehmen NTN Antriebstechnik betreibt dort eine große Produktionshalle. Sie steht für die Herausforderungen, denen sich der Automobilsektor im Osten stellen muss. Einst ein Sinnbild für Fortschritt und wirtschaftliche Investitionen, wird die Halle jetzt zum Schauplatz des Überlebenskampfs einer ganzen Branche. Doch es gibt noch Hoffnung – wenn auch eine kleine.

NTN Gardelegen: Ein Betrieb im Osten kämpft

Die Situation in Gardelegen zeigt, wie schwer sich die Zulieferer an die neuen Bedingungen anpassen. NTN Antriebstechnik investierte 2018 satte 20 Millionen Euro in eine moderne Produktionsanlage für Mercedes-Antriebswellen. Damals bedeutete der Auftrag Sicherheit und Zukunft. Doch die Nachfrage für die neuen Elektro-Modelle blieb hinter den Erwartungen zurück. Mercedes entschied, die Fertigung nach China zu verlagern.

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„Es fühlt sich schon komisch an, weil es hängt ja auch das ganze Finanzielle, die Familie und alles, hängt ja da auch mit dran“, beschreibt Mitarbeiter Björn Schulz die Situation gegenüber dem MDR. Seine Aufgabe wird es künftig sein, fertige Produkte aus China zu verpacken.

Volkswagen gibt Gardelegen neue Hoffnung

Ein Auftrag von Volkswagen rettet zumindest 16 der 60 gefährdeten Stellen. Ab Dezember 2025 sollen mehr als drei Millionen Profilwellen produziert werden. Doch dabei setzt der Betrieb auf Sparmaßnahmen. „Die Maschinen haben wir tatsächlich alle komplett vom Gebrauchtmarkt gekauft“, erklärt Geschäftsführer Sven Hintzsche. Der Kauf neuer Anlagen sei zu teuer.



„Weil wir zwölf Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr verbrauchen“, seien die Betriebskosten enorm, so Hintzsche weiter. Hinzu kämen hohe Lohnnebenkosten, Krankheitsausfälle und bürokratische Hürden. Die Situation ist exemplarisch für den Wandel im Osten: Der Druck auf die Zulieferindustrie steigt. Das Beispiel Gardelegen wird zeigen, ob sich Betriebe unter diesen Umständen behaupten können.

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