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Thüringen: Ex-Regierungschef schlägt wegen Ukraine-Krieg Alarm – und wettert gegen SIE

Ernste Worte aus Thüringen: Ex-Regierungschef Vogel sieht den Frieden auch in Mitteleuropa wegen des Ukraine-Kriegs gefährdet…

© dpa-Bildfunk

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Thüringens Ex-Regierungschef Bernhard Vogel hat sich kurz vor seinem 90. Geburtstag zu dem Ukraine-Krieg geäußert.

Wenn Russland Erfolg haben sollte, könnte das schlimme Folgen für Mitteleuropa haben, denkt Vogel. Dabei kritisiert der frühere Ministerpräsident von Thüringen auch Deutschlands Außenministerin.

Thüringen: Frieden gefährdet?

Klare Worte von Bernhard Vogel: Nach Ansicht des früheren Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen ist der Frieden auch in Mitteleuropa gefährdet, sollte Russland mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Erfolg haben. „Jeder vernünftige und demokratisch gesinnte Mensch wünscht sich Frieden. Aber ich bin der Überzeugung, dass der Frieden – auch für uns hier in Mitteleuropa – nicht erhalten bleibt, falls der Angriff Russlands Erfolg hat“, sagte Vogel in einem Interview mit der „Thüringer Allgemeinen“ (Samstag). Der CDU-Politiker feiert am Montag seinen 90. Geburtstag.

Vogel betonte, dass es neben der militärischen Unterstützung der Ukraine auch Diplomatie geben müsse. „Mir fällt dabei auf, dass sich die derzeitige Außenministerin eher wie eine Verteidigungsministerin verhält“, sagte er. Im Grundsatz wolle er Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nicht widersprechen. „Ich bin nur der Meinung, dass eine Außenministerin immer die Diplomatie in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellen sollte.“

Thüringen: DAS war Vogels Tiefpunkt

Bernhard Vogel war der einzige Ministerpräsident, der je ein Land in West- und Ostdeutschland regiert hat. Von 1976 bis 1988 war er Regierungschef in Rheinland-Pfalz. Nach der Wende regierte er von 1992 bis 2003 in Thüringen. Damit kommt er auf insgesamt 23 Jahre Regierungszeit.

In dem Gespräch mit der „Thüringer Allgemeinen“ betonte er, dass er nur ein einziges Mal selbst ein Amt angestrebt habe – als er Regierungschef in Rheinland-Pfalz wurde. Auf die Idee, Politiker zu werden, sei er aber nicht selbst gekommen. „Ich habe mich mehrfach auffordern lassen.“


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Den Verlust des CDU-Parteivorsitzes in Rheinland-Pfalz im Jahr 1988 und seinen anschließenden Rücktritt als Regierungschef bezeichnete Vogel als persönlichen Tiefpunkt. „Ich hatte das Amt, das ich als meine Lebensaufgabe begriff, für immer verloren.“ Er habe sehr lange gebraucht, „um aus diesem Tal wieder herauszufinden“. Später habe ihn der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) gebeten, Ministerpräsident in Thüringen zu werden. „Es stimmt, ich hatte mir diese Aufgabe nicht gewünscht. Aber ich empfand es als meine Pflicht, mich dieser Aufgabe zu stellen“, sagte Vogel. (dpa)