In der Woche vom 6. bis zum 10. Februar wirst du an einigen Ecken in der Erfurter Innenstadt neue Schilder entdecken. An insgesamt vier Stellen läuft im Straßenverkehr dann eine Sache komplett anders.
Das gefällt aber nicht allen Menschen in Erfurt. Schon im Vorfeld wurden die neuen Schilder zum Teil heftig diskutiert. Einige befürchten sogar, dass es jetzt zu mehr Unfällen kommen könnte.
Erfurt: Neue Schilder bei Einbahnstraßen
Konkret geht es um vier Einbahnstraßen am Rande der Innenstadt: Die Marstallstraße, den Klostergang, die Kronenburggasse und die Nebenfahrbahn des Juri-Gagarin-Ringes (hier aber nur zwischen Max-Cars-Platz und Herrenbreitengasse). Bisher waren sie „reine“ Einbahnstraßen. Auch Radfahrer konnten sie also nur in einer Richtung befahren. Ab Mitte Februar sieht das allerdings anders aus. Mit den neuen Schildern dürfen die Straßen von Radfahrern in beide Richtungen genutzt werden. Die „Zwischenlösung“ in der Eichenstraße (wegen der Baustelle am Hirschgarten) soll daneben ebenfalls bestehen bleiben.
„Den Radverkehr flüssiger zu gestalten ist ein wesentlicher Baustein, um Radfahren in Erfurt attraktiver zu machen“, sagt Erfurts Radverkehrsbeauftragter Dirk Büschke. Zusammen mit dem Verkehrsbeigeordneten Matthias Bärwolff ist er für die neuen Schilder in der Innenstadt verantwortlich. Mit der neuen Regelung sollen auch bessere Umgehungsrouten für die Radfahrer entstehen, sodass sie nicht zwangsläufig durch die Innenstadt fahren müssen. Dadurch sollen „Konflikte mit Fußgängerinnen und Fußgängern vermieden werden“, so Büschke.
Diskussion um neue Schilder in Erfurt
Aber führt das nicht eventuell zu anderen Konflikten – etwa mit Autofahrern, die in den entsprechenden Straßen und Gassen jetzt auch mit Gegenverkehr rechnen müssen? In einer öffentlichen Erfurter Facebook-Gruppe zeigen sich einige Anwohner skeptisch. Ein Nutzer spricht etwa von einer „weiteren Förderung für Radunfälle“. Ein anderer pflichtet bei: „Klostergang, da weißt du doch kaum, wo du wegen dem Gerumpel mit dem Auto fahren kannst und Platz ist da auch nicht für zwei!“ Auch die Marstallstraße ist seiner Ansicht nach zu eng und zu unübersichtlich für eine solche Lösung.
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Die Stadt betont aber, dass die Straßen vor der Maßnahme „umfangreich“ geprüft worden seien. Auch die Verkehrssicherheit sei dabei ein Faktor gewesen.