Björn Höcke behauptete am Montagabend in der MDR-Sondersendung „Fakt ist!“ zur Thüringen-Wahl einfach dreist, dass er etwas nie gesagt habe. Dabei liegt eine Handyaufnahme vor, die ihn überführt.
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Es geht um einen heftigen Satz, der bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung in Sömmerda fiel.
Höcke mit Zorn-Rede in Sömmerda
In seiner Rede kritisierte Höcke die Mittelstandskampagne „Made in Germany – Made by Vielfalt“, die sich für einen offenen und weltzugewandten Standort einsetzt. Zornig erklärte der Rechtsextremist: „Ich hoffe, dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen.“
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CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt ging auf diesen Satz in der MDR-Sendung zur Thüringen-Wahl ein. Er sagte: „Björn Höcke hat jetzt am Wochenende in Sömmerda gesagt, er wünscht Thüringer mittelständischen Unternehmen ’schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen.“
Kurz vor Thüringen-Wahl: Höcke bestreitet Zitat
Höcke verzog prompt sein Gesicht und schüttelte den Kopf: „Was?!“ Die AfD mache „mittelstandsfreundliche Politik“, behauptete er. „Herr Voigt hat gerade eine Lüge in den öffentlichen Raum gestellt, die nicht so stehen bleiben kann“, legte er kurz darauf nach nach. Aber welche Lüge soll das sein?
Zwar hatte Höcke in seiner Rede in Sömmerda kein Unternehmen namentlich benannt, das in Thüringen Fabriken hat. Aber auch zum Beispiel der Verband „Die Familienunternehmen“ aus Thüringen sind der Made by Vielfalt“-Kampagne, die der Rechtsaußen-Politiker ins Visier nahm. Seine Aussage ist eindeutig.
Thüringer Familienunternehmen-Verband: „Wirtschaftliche Katastrophe“, wenn AfD an die Macht kommt
So kassiert der AfD-Spitzenkandidat zur Thüringen Wahl deutliche Kritik vom Verband der Familienunternehmen des Freistaats. Die Landesvorsitzende Colette Boos-John erklärt in Reaktion auf den Sömmerda-Auftritt: „Mit seinen Verwünschungen will er den Familienunternehmern die Existenz zerstören, aber offensichtlich wird, wie wirtschaftsfeindlich die AfD ist: Denn wenn Unternehmen in schwere Turbulenzen geraten, sind immer auch die Beschäftigten vor Ort die Leidtragenden.“
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Familienunternehmen würden sich von der AfD nicht verbieten lassen, ihre Meinung zu sagen“. Boos-John warnt, dass der Freistaat bei der Thüringen-Wahl „an der Abbruchkante zur wirtschaftlichen Katastrophe“ stünden. Aufgrund des demografischen Wandels brauche das Bundesland dringend gesteuerte Zuwanderung, sonst könne „die AfD bald das Licht ausknipsen“.