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Thüringen schaut zu tief ins Glas! Diese Zahlen sind erschreckend

Thüringen schaut zu tief ins Glas! Diese Zahlen sind erschreckend

Thüringen Bier
© IMAGO / Westend61

Thüringen: So schön ist das Bundesland

Erfurt. 

In Thüringen schmeckt das Bier besonders gut – vielleicht sogar zu gut.

Die Zahl der Alkoholkranken in Thüringen steigt immer weiter an.

Thüringen: Alkoholkonsum steigt weiter an

Rund 36.700 Menschen im Freistaat sind alkoholkrank. Das geht aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Anlässlich der dieswöchigen Aktionswoche „Alkohol“ worden die Zahlen am Dienstagnachmittag in Thüringen vorgestellt.

Zwischen 2016 und 2020 seien rund zwölf Prozent mehr Thüringer an der Sucht erkrankt. „Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. „Das hat auch damit zu tun, dass selbst risikoreicher Alkoholkonsum in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist.“

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Das sind die größten Städte in Thüringen*:

  1. Erfurt (213.692)
  2. Jena (110.731)
  3. Gera (92.126)
  4. Weimar (65.098)
  5. Gotha (45.273)
  6. Eisenach (41.970)
  7. Nordhausen (40.969)
  8. Ilmenau (38.637)
  9. Suhl (36.395)
  10. Mühlhausen (35.799)

* Stand: 2020

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Das Gefährliche dabei: Alkohol ist ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist. Übermäßiger Konsum kann nicht nur zu einer Leberzirrhose führen – bei Alkoholkranken werde auch häufiger Krebs und psychische Störungen diagnostiziert.

Thüringen: Jugendliche trinken weniger Alkohol

Den Auswertungen zufolge sind die meisten Alkoholkranken im Freistaat zwischen 55 und 65 Jahre alt. Rund 11.700 Thüringer in der Altersgruppe seien betroffen. Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht: Die Zahlen der unter 30-Jährigen sei zurück gegangen. Im Jahr 2020 hätten Ärzte bei rund 1.600 jungen Menschen eine Alkoholabhängigkeit festgestellt.

Außerdem zeige die Analyse, dass hauptsächlich Männer betroffen seien – es gäbe dreimal so viele männliche Alkoholabhängige als weibliche.

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Barmer-Landeschefin Dziuk macht darauf aufmerksam, dass Alkohol in jedem Fall dem Körper schadet – ganz unabhängig davon, wie viel du trinkst. Wenn jemand das Gefühl hat, dass er in eine Art Alkoholsucht gerät, kann sich derjenige an die Suchtberatungen in Thüringen wenden. „Die gesetzlichen Krankenkassen fördern und unterstützen gesundheitsbezogene Selbsthilfe“, so Dziuk. (mbe)