Es gibt rund 400 Grundschulen in Thüringen – laut Schulstatistik 429. Doch 170 von ihnen könnten vor dem Aus stehen.
Zumindest dann, wenn der Entwurf von Rot-Rot-Grün fürs neue Thüringer Schulgesetz beschlossen wird.
Thüringen: Mindestens 120 Schüler pro Grundschule
Der Entwurf der Rot-Rot-Grünen-Fraktion besagt, dass Thüringer Grundschulen laut Paragraf 45a zur Zweizügigkeit gezwungen sind. Klingt erst einmal sehr bürokratisch und theoretisch. Praktisch heißt das nichts anderes als: Jede Jahrgangsstufe braucht mindestens zwei Klassen mit jeweils 15 Schülern. Wer rechnen kann, hat schnell raus: Das macht pro Schule mindestens 120 lernwillige Kinder.
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Laut Landes-Statistik haben jedoch 155 Grundschulen in ganz Thüringen weniger als die vorgeschriebenen 120 Schüler, wie „Bild“ berichtet. Doch das ist noch nicht alles. Insgesamt 170 Schulen haben in mindestens einem Jahrgang nur eine Klasse – 106 Grundschulen haben sogar in drei oder vier Jahrgängen nur eine Klasse.
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Verständlich, dass Eltern, Lehrer und Schüler in ganz Thüringen verunsichert sind und sich die Frage stellen, wie es jetzt weiter gehen soll. Beispielsweise allein im Ilm-Kreis erfüllen neun Grundschulen diese Voraussetzung nicht und müssten dichtmachen – sollte das Gesetz verabschiedet werden. CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Bühl spricht von einem „Kahlschlag“ an Grundschulen und von einem „frontalen Angriff auf den ländlichen Teil“. „Gute Bildung bedeutet auch, dass gerade für unsere Jüngsten die Schule erreichbar bleibt“, schreibt der CDU-Politiker auf seiner Internetseite.