Das Wetter in Thüringen hat sich in den letzten Tagen und Wochen von seiner nassen Seite gezeigt. Was für Sommerfans bitter war, dürfte Pilz-Sammler allerdings um so mehr freuen.
Denn das feuchte Wetter der vergangenen Wochen in Thüringen könnte dafür sorgen, dass die Saison viel früher losgeht als im vergangenen Jahr.
Wetter in Thüringen: „Es geht langsam los“
Die Südthüringer Pilzsachverständige Ayonne Gießler-Strumpf ist optimistisch. „Es geht langsam los“, sagt sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Eine Reihe von Speisepilzen sei bereits gesichtet worden, darunter Goldröhrlinge, die in der Regel unter Lärchen zu finden sind, erste Steinpilze, Rotfußröhrlinge, und auch Wiesenchampignons und verschiedene Täublinge.
So mancher Thüringer nutzte das Wochenende für Wander- oder Sammelausflüge in den Thüringer Wald oder das Schiefergebirge, teilten regionale Tourismusstellen mit. Bei teilweise sonnigem, aber feuchtem Wetter waren Aufstiege in den Höhenlagen gefragt wie der zum 916 Meter hohen Inselsberg bei Bad Tabarz.
Darauf sollten Pilz-Sammler achten
Insgesamt gibt es nach Angaben der Expertin in Thüringen etwa 500 Pilzarten, die mit bloßem Auge sichtbar seien. Darunter seien nach Schätzungen etwa 100 Speisepilze. Laut Landesforstanstalt bevorzugen Pilze feuchtes Wetter und Tagestemperaturen von maximal 25 Grad Celsius.
In der Regel würden Pilze etwa zehn Tage nach Regenfällen vermehrt wachsen, sagte Gießler-Stumpf. „Es geht ja nicht darum, Pilze zu ernten, sondern zu sammeln“, so die Sachverständige. „Was man nicht kennt, sollte man unbedingt stehen lassen.“
Sammler, die ihr Wissen erweitern wollten, könnten einzelne unbekannte Exemplare in ein separates Körbchen legen und einem Pilzsachverständigen zeigen. „In Thüringen haben wir ein gutes Netz an Pilzberatern.“ Informationen zu Beratern in der Nähe gibt unter anderem die Internetseite der Thüringer Arbeitsgemeinschaft für Mykologie. Angeboten würden auch geführte Pilzwanderungen, Vorträge und Mitte Oktober die Landespilzausstellung in Ilmenau.
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Nach Angaben der Pilzsachverständigen hatte die Pilzhauptsaison, die in der Regel von August bis November gehe, 2022 wegen des trockenen Sommers erst im September begonnen. Vor allem an der Nordseite des Thüringer Waldes seien sie gut gewachsen – dort war die Feuchtigkeit in den Wäldern höher. Im Spätsommer und Herbst wachsen die verschiedenen Röhrenpilze wie Maronen oder Steinpilze, die die meisten Sammler kennen. Letztlich gebe es verschiedenen Pilzarten das ganze Jahr über. (dpa)